Interdisziplinär

Dr. Anne-Britt Ueckermann

Warum vom Schauspiel zu Jura zum Train/Coach zur Kommunikationswissenschaft?

Foto Tomas Liebig
Interprofessionalität

Entsprechend meiner Relevanzen Kommunikation und Kultur bewegten mich zwei Fragen: Wie funktioniert das Denken und Fühlen eines Menschen? und: Wie funktioniert dieser Staat, unsere Gesellschaft?

Deshalb habe ich
Schauspiel studiert, 10 Jahre an staatlichen Bühnen gespielt und danach Jura studiert. Ich wollte den Spagat zwischen individueller Empfindungs- und Betrachtungsweise und abstraktem systematischem Denken bewältigen.
Mein Plan ging auf, jetzt bin ich in der Lage, völlig unterschiedliche Denk- und Arbeitsweisen anzuwenden. Denn einerseits schöpft ein Schauspieler, - geprägt durch dramatische Literatur und deren Umsetzung auf der Bühne -, psychologisch aus der Mitte seiner Persönlichkeit, quasi aus seinem Wesenskern und entwickelt so eine höchst persönliche, individuelle Betrachtungsweise, die von ihm ausgeht. Andererseits erlernte ich objektives, systematisches Denken, das von meiner Person völlig losgelöst ist, - also ein Instrumentarium, das dazu befähigt, jedwedes Problem abstrakt zu konzeptionieren und nach vorgegebenen Regeln zu strukturieren und zu entscheiden.
Auf diese Weise erwarb ich die Fähigkeit, eine Aufgabe, ein Problem, eine Herausforderung mit Hilfe beider Professionen zu bearbeiten – doch selbstverständlich nie zeitgleich, sondern hintereinander. Regelmäßig sind die Ergebnisse grundverschieden. Ich betrachte die Lösungen auf Schnittmengen und Bezugspunkte, um eine optimale, effektive und verständliche Lösung für Menschen unterschiedlicher Professionen zu finden.
In meinen Kommunikationstrainings zeige ich Teilnehmern, die mit ihren Ideen weiterkommen wollen, den Weg auf, wie sie aus dem gewohnten Terrain ihrer Denkweisen heraustreten und sich weitere, andere Denk- und interaktive Verhaltensweisen erarbeiten können, ohne ihr bereits erworbenes Wissen und Können abzulegen.

Kommunikationswissenschaftliche Vertiefung
Diese Praxisanwendung in meinen Trainings für erfolgreiche Kommunikation rundete ich durch wissenschaftliche Vertiefung ab. In meiner
Promotion erarbeitete ich eine Erklärung für das allseits bekannte Phänomen, das Menschen im Gespräch erleben, wenn sie merken, dass „die Chemie zwischen ihnen stimmt“. Bei der Analyse von Videomaterial mit Alltagsgesprächen fand ich heraus, dass erfolgreiche Gesprächsführung mit Typifikation zusammenhängt. Ich konnte zeigen, dass Standardtypen unbewusst unterschiedliche Verstehensmethoden anwenden.

Anwendung
Dieses Wissen bewusst in Gesprächen angewendet, eröffnet Nutzungsvorteile für erfolgreiche Kommunikation. Denn durch bewusste Typisierung wird erfolgreiche Kommunikation interaktiv steuerbar. Ich gebe Trainings für das Erlernen typengerechter
Verstehens- und Verständigungstechniken.
Publikation
Kommunikationskultur - Orientierung für eine erfolgreiche Kommunikation
Was stimmt, wenn „die Chemie stimmt“?
Und wie funktioniert sozial erfolgreiche Kommunikation?

Verlag Frank & Timme, Berlin
Buch: ISBN 978-3-7329-0595-9
E-Book: ISBN 978-3-7329-9401-4